Frühjahrstagung: 09.03.2023

Herbsttagung: 04.10.2023

Frühjahrstagung: 09.03.2023

Herbsttagung: 04.10.2023

Sehr geehrte Frau Ministerin Ernst,

in Anbetracht der gegenwärtig äußerst angespannten Lage an den Schulen wenden wir uns mit den folgenden Forderungen an Sie.

  1. Die Teststrategie muss konsequenter und verlässlicher gesteuert werden

Wir begrüßen die Erweiterung der Teststrategie an den Schulen, auch wenn der damit verbundene Organisationsaufwand erneut ansteigt. In der vorliegenden Situation sorgt diese Maßnahme maßgeblich für die notwendige Sicherheit aller an Schule Beteiligten. Vor diesem Hintergrund fordern wir Sie auf, der Umsetzung der Teststrategie allerhöchste Priorität beizumessen. Dazu gehört unbedingt die sofortige Bereitstellung der benötigten Schnelltests in ausreichender Stückzahl und eine professionelle Logistik in der Belieferung aller Schulen des Landes. Wir sehen Gefahr im Verzug, wenn hier nicht schnellstens die erforderlichen Grundlagen geschaffen werden. In Folge fordern wir, den Schulleiterinnen und Schulleitern das gebotene Vertrauen entgegenzubringen und ihnen eigene Ermessensspielräume für Abweichungen bei der Personengruppe oder der Testfrequenz in Schülergruppen mit Infektionsträgern (vorübergehende tägliche Testungen auch der Geimpften) zu gewähren.

  1. Das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ muss personell untersetzt werden

Das Aktionsprogramm stellt finanzielle Mittel in beachtlicher Größenordnung in Aussicht. Noch in der ersten Stufe konnten dadurch zahlreiche und adäquate Maßnahmen an sehr vielen Schulen ermöglicht sowie der damit verbundene zusätzliche Verwaltungsaufwand in erträglichem Maße abgewickelt werden. Die Ankündigung für die zweite Stufe mit Schreiben vom 2. November 2021 stellt allerdings die meisten Schulen vor beinahe unlösbare Herausforderungen. Das beschriebene Verfahren der Bedarfserfassung und der anschließenden Durchführung und Abrechnung der Maßnahmen stellt eine enorme zusätzliche Belastung für die Schulleitungen und folglich alle Lehrkräfte dar, die neben der Aufrechterhaltung des regelmäßigen Unterrichts und des geordneten Schulbetriebes unter Pandemiebedingungen kaum noch zu leisten ist. Hier fehlt es bereits in der Vorbereitungsphase an personeller Unterstützung an den Schulen, die sich noch gravierender bei den in Aussicht gestellten Nachhilfemaßnahmen offenbaren wird. Wir fordern Sie auf, die Koordinierung in dieser Stufe des Aktionsprogramms nicht den Schulen allein zu überlassen. Das Finden geeigneter Träger oder Personen für fachgerechte Nachhilfe, das Vermitteln von betroffenen Jugendlichen und das Abwickeln von vertraglichen Vereinbarungen sind vorrangig Verwaltungsaufgaben. Für das Leisten dieser Aufgaben muss den Schulen eine personelle Unterstützung gewährt werden.

  1. Keine weiteren Briefe mehr wie das 6. Schreiben zur Organisation vom 19.11.2021

Wer dieses Schreiben mit der Erwartung liest, darin die angekündigte Unterstützung und Entlastung für Schulen zu finden, wird nicht nur herb enttäuscht, sondern zugleich auch verärgert. Vorgeschlagene Maßnahmen für die Entlastung, wie etwa Substitution von Ganztagsangeboten, sind zum Teil seit Jahren fest in den Vertretungskonzepten der Schulen verankert. Diese Spielräume werden längst ausgeschöpft und gehören mittlerweile zum Alltag. Die aufgezeigte Möglichkeit, auch Abminderungsstunden für Lehrkräfte in Betracht zu ziehen, steht allerdings im krassen Widerspruch zu einer in Aussicht gestellten Entlastung. Für diese Vorankündigung auf Unterstützung und Entlastung im Zusammenhang mit dem sechsten Schreiben zur Organisation des Schulbetriebes fehlt uns jedes Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Steffen Neumeyer      Torsten Kleefeld         Annett Reissing          Britt Mühmert

 

Tagungsthema: „Was mich ärgert entscheide ich!

09.00 Uhr
09:15 Uhr
Ankommen
Eröffnung
09.30 Uhr Philipp Karch „Was mich ärgert entscheide ich
https://www.philipp-karch.de
12:00 Uhr
13.00 Uhr
Mittagessen
Bildungsfachliches Gespräch mit Herrn Staatssekretär Freiberg
(zugesagt)

15.00 Uhr Kaffeepause

15.30 Uhr Auswertung bildungsfachliches Gespräch und Vorbereitung der
Herbsttagung 2022)

(Änderungen vorbehalten)

Vereinigung der Gymnasialschulleiter des Landes Brandenburg e.V.
Der Vorsitzende

Die Herbsttagung 2021 unseres Verbandes diente dem Austausch der Schulleiterinnen und Schulleiter untereinander, der Verständigung und Diskussion zu wichtigen Themen der
Leitungsarbeit an Schule sowie der umfassenden Reflexion der Auswirkungen der Corona- Pandemie auf den Schulbetrieb. Das Ergebnis der Tagung zeigt den hohen Stellenwert
folgender Themen.

1. Vertrauen in der Zusammenarbeit
Die Aufrechterhaltung eines geordneten und verlässlichen Schulbetriebes ist eine grundlegende Selbstverständlichkeit und Selbstverpflichtung für die tägliche Arbeit in den
Schulleitungen. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit den Folgen der Pandemie auf den Lehrbetrieb und das entsprechende Reagieren darauf. Dazu zählen die vielen Gespräche mit besorgten Eltern, Lernenden und Lehrkräften sowie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem MBJS, den Schulämtern, Schulträgern und Gesundheitsämtern.

2. Klare Zielstellungen ohne Aktionismus
Der Schulbetrieb in Präsenzform ist durch keine andere Form zu ersetzen. Ein kontinuierlicher Unterricht in Präsenzform ist die beste Form, Lernrückstände systematisch aufzuarbeiten. Ziel ist es, möglichst jeden Jugendlichen zum erfolgreichen Abschluss des Schuljahres zu führen. Alle Maßnahmen, die diesen Lernprozess wieder unterbrechen, betrachten wir nicht als förderlich.

3. Effektive und zielführende Kommunikation
Das Dienstmailsystem des Landes Brandenburg hat sich für den Austausch von Informationen zwischen den Schulen, den staatlichen Schulämtern und dem Ministerium bewährt. Allerdings hat die Fülle an Informationen drastisch zugenommen. Eine Fokussierung auf wichtige Informationen in Verbindung mit festen und regelmäßigen Zeitpunkten führt zu mehr Effektivität.

4. Entlastungen für Lehrkräfte und Schulleitungen
Lehrkräfte und Schulleitungen setzen sich für ihre Schulen ein und stehen zu ihrer Verantwortung. Die täglich zur Verfügung stehende Arbeitszeit ist endlich. Eine Reduzierung von verwaltungstechnischen Abläufen, die Übertragung von administrativen Aufgaben, die schnellstmögliche Schaffung von Beförderungsämtern oder die vergleichsweise Einführung eines Zulagensystems für besondere Aufgaben bewirken eine breitere Verteilung von Aufgaben und eine Entlastung des Einzelnen.

5. Flexible Lösungen für Personalplanung
Die Vermeidung von Unterrichtsausfall erfordert zunehmend flexibleres Reagieren und Planen. Die schulischen Möglichkeiten, im Rahmen der Vertretungskonzepte Lösungen zu finden, müssen erweitert werden, z.B. durch eine Erhöhung der Vertretungsreserve an den Schulen.

Potsdam den 30.09.2021